ICH WOLLTE IHM NOCH ETWAS SAGEN.
Im Zuge der Trauerbegleitung habe ich gemerkt, dass meine Klientin ihrem geliebten Menschen noch etwas zu sagen hat. Sie hat ihm einen Brief geschrieben.
Im ersten Schritt haben wir uns ein schönes freies Plätzchen in der Natur gesucht. Musikbox und eine gemütliche Decke durften nicht fehlen. Nach einer kurzen Meditation hat sie ihre persönlichen Zeilen laut vorgelesen. Das hat ihr sehr geholfen und ihr ein gutes Gefühl gegeben. Danach wurde der Brief zuhause verbrannt.
Gestern haben wir uns direkt am Friedhof getroffen um die Asche – den Brief – direkt in die Erde zu geben. Dieses Mal lud ich meine Klientin zu einer Imagination ein – sie hat sich mental mit dem Verstorbenen verbunden und dadurch die Möglichkeit ihn bei sich zu spüren, ihm gedanklich etwas zu sagen und sich zu erinnern. Währenddessen vergrub sie die Asche unter der Erde. Wir saßen auf einer Decke vor dem Grab als hätten wir uns zu dritt getroffen. Das war ganz besonders.
Trauerbegleitung “on location” nutze ich gerne, wenn es für den Trauerprozess sinnvoll sein kann und das war es. Ich erinnere mich heute gerne an das Lachen in ihrem Gesicht während der Imagination zurück. Erinnerungen können etwas Schönes sein.