Das habe ich vor fünf Jahren zu einem Bestatter gesagt, nachdem er mich gefragt hatte, ob er mich weiterhin kontaktieren darf. Die Sorge nicht die richtigen Worte zu finden oder zu emotional zu werden, war zu groß. Die Angst, ich könnte dem nicht gewachsen sein.
Heute kann ich sagen: Ich bin gewachsen. Über mich hinaus. Vor fünf Jahren konnte ich nur davon träumen, da zu stehen, wo ich jetzt bin. Jetzt begleite ich Menschen in ihrer Trauer, gestalte Abschiedsfeiern und berate Eltern, Pädagogen und Fachkräfte zum Thema “Kinder trauern anders”, abgesehen von den Freien Trauungen & Willkommensfeiern.
Die letzten Wochen haben einiges von mir abverlangt. Meine erste Sternenkindbestattung – die so wunderschön war. Junge Menschen, die im Jahr 2001 geboren sind. Menschen mit einem schweren Herzen und Lebensgeschichten, die ganz besonders waren. Mit jeder Herausforderung bin ich wieder gewachsen.
Heute würde ich zum Bestatter sagen: “Ich liebe Herausforderungen und bin für besondere Fälle, die richtige Begleitung.”, wie meinte vor Kurzem die Bestatterin zu mir: “Anna, das musst du machen. Ich bin froh, das du noch Zeit hast.”. Das heißt nicht, dass andere Redner schlecht sind. Sondern vielmehr, dass es bei unserer Arbeit mehr als um Reden geht. Und deswegen ist es so wichtig den Trauerredner nach der Persönlichkeit auszuwählen – und nicht nur nach dem Preis. Jeder Dienstleister findet seine Kunden.
Warum ich dieses Foto für diesen Text ausgewählt habe? Weil es zeigt, wie glücklich ich mit meiner Arbeit bin. Es zeigt, wie ich mich nach jeder Trauerfeier fühle, wenn ich in den Gesichtern der Menschen sehe, dass sie zufrieden und ein klein wenig getröstet sind.
Liebe & Vertrauen.
Anna.
