In den vergangenen Tagen durfte ich Waltraud – besser bekannt unter “Traudl” – mit einer würdevollen Trauerfeier am Südfriedhof in Nürnberg verabschieden. Traudl – eine Oma, die die Herzen ihrer Enkelkinder berührte und immer für einen Spaß zu haben war. Ich liebe den Südfriedhof inmitten der Stadt sehr. Die Aufteilung der Grabreihen, das viele Grün, das Vögelgezwitscher und die Ruhe, die trotz der anbindenden Straße, vorhanden ist.
Bei der Oma war immer Rambazamba.
Traudl liebte lila und SkipBo und Geselligkeit. Ich habe es bedauert, dass ich sie nicht persönlich kennengelernt habe. Sie muss eine ziemlich coole Oma gewesen sein. Ihre Enkelkinder haben mir witzige Geschichten und Anekdoten von ihr erzählt. Rambazamba in einer Mietswohnung im vierten Stock. Rote Streichwurst und Fußball spielen. Für nichts war sie sich zu schade. Eine Oma, so wie sie sich jedes Enkelkind wünscht. Sie hat alles für ihre Enkel getan und sie immerzu und sehr gerne verwöhnt.
Ein Leben mit Höhen und Tiefen.
Traudl hat in ihrem Leben viel erlebt. Nicht nur Gutes. Trotzdem war sie voller Lebensfreude und Humor. Und weil sie die Farbe lila so geliebt hat, war gestern während der Trauerfeier am Südfriedhof in Nürnberg vieles lila: die Urne, die Blumen, die Klamotten der Angehörigen, der Bilderrahmen. Ich liebe es sehr, die Trauerfeiern so zu gestalten, dass sie den Verstorbenen widerspiegeln. Sei es der Blumenschmuck, die Farbe der Urne oder ein Ritual, welches perfekt zu dem Menschen passt, den wir verabschieden.
Ein Blick in Traudls Lebenskoffer.
Reiselustig. Auch das war Traudl. Deswegen haben wir uns ihren Lebenskoffer noch einmal genauer angeschaut und zum Schluss eine Flasche Zitronenwasser von Apolinaris darin entdeckt. Sie duldete kein anderes. Ach, Traudl. Wie gerne hätten wir noch einmal Rambazamba mit dir, weil dein geliebtes Wasser ausverkauft ist und wir dir stattdessen eine andere Marke kaufen müssen.