Jubel, Trubel, Heiterkeit.
Da hab ich heute mal wieder einen Eimer Farbe mit ganz vielen Pinkelementen ins Leben geschüttet. Nachdem sich die Kollegin letzte Woche beschwert hat, dass ich schon lange kein Pink mehr anhatte. Manch einer hat mich heute angeschaut als wäre ich eine Außerirdische. Dabei ziehe ich nur das an was mir gefällt.
Die überfüllten Innenstädte der letzten Tage haben mir wieder einmal gezeigt wie oberflächlich, egoistisch und teilweise verantwortungslos unsere Gesellschaft ist. Es wurden Geschenke gekauft und Frisöre erpresst. Es sterben Menschen und das Wichtigste ist, dass alles drum herum perfekt ist. Ein schöner Baum, tolle Geschenke und leckeres Essen machen leider niemanden gesund. Es ist schrecklich was in den letzten Monaten passiert. Um Virologe oder Mediziner zu sein, muss man scheinbar nicht mehr studiert haben. Das bist du sogar ohne Abschluss. Aber das soll nicht das Thema sein.
Ich habe gedacht, dass wir nach dieser Zeit unsere Einstellung zu bestimmten Werten ändern. Ich habe zutiefst geglaubt, dass wir das Miteinander, Begegnungen und den Wert unseres Lebens viel mehr schätzen. Ich habe gehofft, dass materielle Dinge an Wert verlieren. Doch gefühlt ist das Gegenteil der Fall. Kurz vor Weihnachten drehen alle durch. Die Weihnachtsbotschaft wichtiger denn je. Gott kommt als Mensch auf die Erde um Frieden zu schaffen, um uns zu zeigen auf was es wirklich ankommt und Liebe unter uns Menschen zu bringen. Egal ob du daran glaubst oder nicht: diese Botschaft ist , mit oder ohne Jesus in deinem Leben, zeitlos. Sie gilt immer und muss jeden Tag neu gedacht werden. Wo kann ich heute Nächstenliebe üben? Wie kann ich mir heute Gutes tun? Wo gibt es heute die Möglichkeit Frieden zu stiften? Wie kann ich helfen? Die Liste ist unendlich. Genau so wie die Liebe unendlich ist. Sie ist da und will genutzt werden.
Liebe hat viele Gesichter: ein kurzes Lächeln, ein dankender Blick, eine Entschuldigung, eine Umarmung, die Unterstützung meiner Mitmenschen und nicht zuletzt das Annehmen meiner Selbst. Zuerst muss ich mich selbst lieben ehe ich anderen Liebe schenken kann.
Ich musste das lernen. War ich doch selbstbewusst und irgendwie nicht. Passe ich doch für viele Leute nicht in die Schublade des gesellschaftsfähigen Menschen. Lange Zeit wurde ich für vieles belächelt. “Du bist nicht richtig.” waren die Signale von außen. In jungen Jahren nimmt man sich dies zu Herzen. Ich wollte reinpassen und auch wieder nicht. Sagen was ich denke und außergewöhnliche Klamotten anziehen – das bin ich. Kurze Zeit habe ich versucht das nicht mehr zu tun. Es hat sich nicht richtig angefühlt. Umso älter ich wurde, umso mehr habe ich gemerkt, dass mein Leben nur Sinn machen und mit Freude gelebt werden kann, wenn ich bleibe wie ich bin: mutig, laut und ehrlich.
Weihnachten. Nimm Menschen an wie sie sind, bleib gesund & lege den Fokus auf das Wichtigste im Leben: Liebe.