Abschied, Tod & Trauer mit Kindern – mein Tipp an euch.
Immer wieder wird mir die Frage gestellt, wie Eltern ihren Kindern den Verlust eines Menschen näherbringen können, wenn das Kind noch keinerlei Berührungspunkte mit dem Thema Sterben, Tod & Trauer hatte. Lauf mit euren Kindern über den Friedhof.
Früher oder später.
Es gibt Familien in denen Kinder mit dem Thema von Anfang an konfrontiert werden, zum Beispiel weil jemand schwer krank ist, der Beruf der Eltern das mit sich bringt oder vor bzw. direkt nach der Geburt jemand gestorben ist. Andere Familien wiederum haben über viele Jahre hinweg keinen Sterbefall im näheren Umfeld. Viele Menschen können über dieses Thema aufgrund negativer Erfahrungen, die sie damit gemacht haben, nicht sprechen. Diesen Kreis gilt es zu durchbrechen mithilfe von Trauerbegleitern oder in Gesprächen mit nahestehenden Menschen.
Lauft mit euren Kindern doch einmal über den Friedhof.
Diesen Tipp gebe ich beim “Kinder trauern anders” Workshop. Verständnisvolle aber auch irritierte Blicke erreichen mich. Für die einen völlig selbstverständlich. “Mein Kind geht immer mit zum Gräber gießen.” Für andere ein absolutes No-Go. “Das muss jetzt noch nicht sein.”
Jeder, der geboren wird, muss auch sterben.
So ist der Kreis des Lebens. Wenn wir als Erwachsene offen und neutral damit umgehen, tun es auch unsere Kinder. Der Tod ist nichts Fürchterliches. Er tut weh und schmerzt. Jede Träne ist ein Ausdruck von Liebe. Das dürfen unsere Kinder lernen, zum Beispiel indem sie den Friedhof kennenlernen und all ihre Fragen beantwortet werden.
Buchtipp: “Abschied, Tod & Trauer”
Das Buch “Abschied, Tod und Trauer” kann dich dabei unterstützen mit deinem Kind ins Gespräch zu kommen. Ins Gespräch darüber, wie es ist, wenn ein Mensch stirbt. Was danach passiert und wie eine Beerdigung abläuft. Du kannst deinem Kind einen Sarg zeigen und ihm erklären, wie der Verstorbene in die Urne kommt. Weitere Buchempfehlungen gebe ich dir beim “Kinder trauern anders” Workshop mit.
Der Tod als Selbstverständlichkeit.
Es ist ein großer Vorteil, wenn dein Kind in den ersten Lebensjahren davon gehört hat. Dann tust du dich leichter, im Fall der Fälle, darüber zu sprechen. Es kann jeden Tag ein Mensch im näheren Umfeld sterben – auch wenn er noch keine 85 ist. Lauft mit euren Kindern über den Friedhof und lasst euch von ihnen die Welt erklären. Es lohnt sich!
Liebe & Vertrauen.
Anna.