Schon wieder so eine Achtsamkeitsscheiße?! Selfcare, Mindset, Achtsamkeit – ich gebe zu… wir hören es immer und überall. Zu Recht. Ich kann dich beruhigen. Heute geht es um die Organisation & Struktur in deinem Unternehmeralltag. Oder um es in der heutigen Sprache auszudrücken: Achtsamkeit in der Selbstständigkeit. Dieser Beitrag ist sicher auch für Nicht-Unternehmer interessant.
In den letzten fast 1,5 Jahren war ich viel damit beschäftigt, meinem Arbeitsalltag Struktur zu geben. Eine Organisation, die mich zuverlässig sein lässt. Vieles konnte ich umsetzen. An manchen Dingen arbeite ich noch. Meine besten Tipps teile ich heute mit dir. Sie müssen nicht für jeden passen – doch ich bin sicher, dass du den ein oder anderen guten Impuls für dich mitnehmen kannst.
“Ich muss immer für meine Kunden da sein.”
In der heutigen Zeit (und vielleicht war es bereits früher so…) denken viele Unternehmer/innen, dass sie immer für ihre Kunden da und erreichbar sein müssen. “Das kann ich nicht (machen).” oder “Das geht nicht.” höre ich zu genüge. Ich sage dir: Du kannst. Du kannst deine Kunden “erziehen” – wichtig ist, dass du es klar kommunizierst. Ein bisschen Mut gehört auch dazu, denn es wird einige Menschen geben, die dir Überheblichkeit und Wichtigtuerei vorwerfen. Wenn du keinen Laden oder keine Praxis mit Öffnungszeiten hast, ist es besonders wichtig darauf zu achten. Als Freie Rednerin und Trauerbegleiterin habe ich schnell gemerkt, dass ich mir klar werden muss, was ich möchte und was mir nicht gut tut. In meiner Position muss ich manchmal vielleicht sogar sofort erreichbar sein. Ich kann dich beruhigen: Bis jetzt haben mich all meine Kunden immer rechtzeitig erreicht.
#1 – Kommunikationswege.
Viele Wege führen zu Worteich. Um genau zu sein: Facebook, Instagram, Mail, Festnetz-Telefon, Privathandy & Geschäftshandy. Puh. Sechs Kanäle. Wer kennt sich denn da am Ende noch aus? Und wollen wir wirklich überall mit geschäftlichen Belangen konfrontiert werden? Ich nicht. Wenn du auf meine Webseite guckst, findest du meine Mailadresse und meine Festnetz Telefonnummer. Genau das sind die Wege, die du gerne nutzen darfst. Absolut oldschool. Ich weiß. Sicher verliere ich dadurch manchmal auch Kunden. Doch ich weiß, dass ich so am Zuverlässigsten und Effektivsten arbeiten kann. Wer mir via Insta eine Nachricht schreibt und Infos zu, z. B., Kosten wissen möchte, wird darum gebeten mir eine Mail zu schreiben. In Insta verliere ich den Überblick und ich vergesse es Nachrichten zu beantworten. Für viele ist es völlig unverständlich, dass ich keine Handynummer nutze. Zumindest nicht primär. Ich wünsche mir wieder Festnetzanschlüsse in jedem Haushalt – dadurch würden wir die Menschen besser erreichen und würden wieder mehr in Kommunikation treten. Davon bin ich überzeugt.
#2 – Geschäftshandy.
Ich empfehle jedem Unternehmer ein Geschäftshandy. Ein separates Gerät – keine Dual SIM. Die Menschen haben kein Gefühl mehr für Feiertage, Sonntag, Ruhezeiten. Sie schreiben gerne nachts um 22 Uhr, weil sie da gerade Zeit haben. Wenn mein Geschäftshandy oben im Büro liegt, stört es mich nicht. Wenn ich nur ein Handy nutze, mischt sich Privates mit Geschäftlichem. Dann hast du nie Feierabend! Mein Geschäftshandy habe ich übrigens (nur), weil viele Kunden keine Festnetznummer haben und ich auf dem Handy anrufen muss. Damit ich vor Ort zu den Zeremonien erreichbar bin und, weil es ohne WhatsApp scheinbar nicht mehr geht. Das Handy ist zu 99 Prozent lautlos. Wer mich erreichen möchte, kann sich auf mein Festnetz und meinen Anrufbeantworter verlassen. Auch du bist ein Mensch, der in seiner Selbstständigkeit Achtsamkeit leben darf! Ich bevorzuge es, gefragt zu werden, ob jemand meine Handynummer – egal ob privat oder geschäftlich – weitergeben darf oder nicht. Die einzige Ausnahme sind natürlich: Wirkliche und dringende Notfälle!
#3 – Routinen.
Ich liebe meine Morgenroutine. Die erste Stunde am Morgen gehört mir. Bad, Frühstück, Tee kochen, Meditation, manchmal eine Runde um den Block. Kein Handy, kein Terminkalender. Nur ich. Das tut unheimlich gut und möchte ich nie mehr missen. Achtsamkeit in der Selbstständigkeit kann so einfach sein. Hast du auch so eine Routine? Es muss nicht der Morgen sein. Nein. 10 Minuten am Mittag, eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen, vor dem Abendessen. Der Tag hat 48 halbe Stunden – welche halbe Stunde davon gehört dir? Zu meiner Routine gehört auch, dass von Montag bis Freitag um 07.30 Uhr der Wecker klingelt und ich um 9 Uhr im Büro sitze (im Normalfall). Gegen 13/14 Uhr geht es in die Mittagspause und danach arbeite ich weiter.
#4 – Terminfreie Zeiten.
Montag Vormittag und Mittwoch sind meine terminfreien Zeiten. Das heißt nicht, dass ich frei habe. Nein. Ich arbeite und das effektiv, weil kein Termin dazwischen kommt. Diese Zeiten sind für mich wichtig, damit ich mich um Liegengebliebenes kümmern kann. Buchhaltung, Vorbereitungen von Zeremonien & Workshops, … die Liste ist lang. Es funktioniert nicht immer, doch auf jeden Fall zu 95 %. Da ich als Trauerrednerin und -begleiterin flexibel sein muss, was die Termine angeht, ist es für mich schwer einen genauen Plan für die Woche festzulegen. Das hatte ich am Anfang getestet und ist relativ schnell wieder gescheitert. Doch mit meinen zwei terminfreien Zeiten mache ich sehr gute Erfahrungen und das Wichtigste: Es tut mir gut!
#5 – Wohlfühlarbeitsplatz.
Nachdem die Sache mit den Termine geklärt ist, ist es für mich wichtig, mich in meinem Büro wohlzufühlen. Strukturiert arbeiten zu können. Das heißt nicht, dass es immer ordentlich sein muss. Dieser Punkt ist für mich noch nicht zu 100 Prozent erfüllt. Nach fast 1,5 Jahren Selbstständigkeit fühle ich, dass es ein neues Büro braucht – neue Impulse, neue Ideen, einen neuen “Anstrich”. Im März kaufe ich neue Büromöbel, sortiere aus und ordne neu. Danach kann ich hoffentlich einen Haken machen. Ich werde euch daran teilhaben lassen und freue mich, wenn du einen ultimativen Bürostruktur-Tipp für mich hast.
Meine Top Fünf – Achtsamkeit in der Selbstständigkeit
Meine Top Fünf für eine gute Balance und deine Achtsamkeit in der Selbstständigkeit. Es muss nicht für jeden passen, vielleicht war der ein oder andere gute Impuls dabei, den du nutzen kannst. Waren diese Tipps hilfreich für dich, hast du noch Fragen oder Ideen für mich? Lass es mich gerne wissen. Bald werde ich dir von einem weiteren Gamechanger berichten.
Liebe & Vertrauen.
Anna.